Am Freitag ging es für mich zum XTERRA Finnland. Das nördlichste Rennen der XTERRA Tour stand als erstes Rennen in meinem Rennkalender fest, da ich noch nie in Finnland war und ich die Landschaft unbedingt kennen lernen wollte. Um 2:30 Uhr starteten wir zu Hause in Richtung Flughafen Berlin Tegel und flogen von dort nach Helsinki. Ab Helsinki ging es dann weitere 3 Stunden mit dem Auto nach Imatra. Endlich im Hotel angekommen erkundeten wir zunächst den Spa Bereich und erholten uns den restlichen Tag. Am Samstag ging es dann zur Streckenbesichtigung. Der vorhergesagte Regen zwang uns die Radstrecke bereits 6:30 Uhr ab zu fahren. Ich fuhr zwei der drei Radrunden á 10km auf der technisch verspielten Strecke ab. Die Besonderheit hierbei: Die Radstrecke ist für XTERRA Verhältnisse flach, nur 300 HM auf 30km. Dafür kam der technische Anspruch aber nicht zu kurz. Nach dem Frühstück und ein paar Stunden Ruhe ging es dann auf die Laufstrecke. Hier eine ganz andere Situation, viele steile Rampen und ein 100m langer Sumpf machten die Laufstrecke zu einer echten Herausforderung. Am Nachmittag ging es noch auf einen Kaffee nach Imatra und danach schwamm ich noch eine Runde im kalten See. Für das Rennen hatte ich mir im Vorfeld eine Podiumsplatzierung vorgenommen, was aufgrund des Starterfeldes schon optimistisch war. Nach dem Start ging es auf die 2 Schwimmrunden. Ich konnte mich schnell an Position 2 schieben und hinter Doug Hall allein mein Tempo bestimmen. Die Finnen meinten es etwas zu gut mit der schwimmstrecke und ließen uns ca. 1,9km statt 1,5km schwimmen. Ich versuchte das Tempo hoch zu halten um einen möglichst großen Abstand zwischen mich und „Mr. Mountainbike“ Xavier Dafflon zu bringen. Nach gut 25min und einem schnellen Wechsel sprang ich als Zweiter mit ca. 30 sec Rückstand auf mein Conway. Auf dem Rad versuchte ich ein konstantes Tempo über die 3 Runden zu fahren und möglichst viel Energie fürs Laufen zu sparen. Nach 2 einsamen Runden, in denen es mir wirklich schwer fiel das Tempo allein hochzuhalten, sah holte ich dann Doug ein. Zugleich kamen aber Xavier und Dominik Wychera von hinten. Xavier zog dann davon und wir bildeten eine Dreigruppe bis zum zweiten Wechsel. Mit einem Blitzwechsel ging ich als Zweiter mit knapp 25 Sekunden Rückstand auf Xavier auf die Laufstrecke. Doug und Dominik waren mir dabei dicht auf den Fersen. Nach dem ersten, wirklich abartig steilen Berg ging es erstmal 1Kilometer flach durch den Wald. Ich konnte immer mehr nach vorn zulaufen und war auf ca. 15 Sekunden dran. Am Sumpf angekommen verlor ich dann zweimal meinen Schuh. Auch Dominik hatte Probleme mit seinen Schuhen und so verlore ich wenigstens nur nach vorn Zeit. Am nächsten Anstieg nach dem Sumpf war der Abstand dann schon auf über 30 Sekunden gewachsen. Ich versuchte in der ersten Runde trotzdem weiter zu kämpfen konnte aber nichts mehr zulaufen. Zu Beginn der zweiten Runde wusste ich dann, dass der Sieg außer Reichweite liegt. Xavier ist ein starker Läufer und war in Zittau auf Platz 7. Ich wusste, dass ich das Loch nicht mehr schließen kann. Nach hinten absichern war also das Motto der zweiten Runde. Nach gut 2,5h lief ich dann als Zweiter ins Ziel. Dominik konnte sich den dritten Platz sichern, was zugleich sein erstes XTERRA Podium war. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Für mich war es das zweite Podium in dieser Saison und ich bin wirklich sehr glücklich damit! Auch wenn der Sieg greifbar nah war, war einfach nicht mehr drin und ich nie damit gerechnet dieses Jahr zweimal auf dem Podium zu landen! Besonders nach der verkorksten Europameisterschaft letzte Woche war dieses Rennen für mich sehr wichtig.
Vielen Dank an meine Eltern und Sponsoren für die Unterstützung allen voran dem TVSA , dem SV Halle, ohne die das alles nicht möglich wäre. Ein besonderer Dank geht auch an Emily, die mich immer unterstützt und in Finnland wohl eines ihrer besten Rennen gemacht hat!
Nach einem kurzen Stop zuhause geht es dann am Mittwoch schon weiter nach Norwegen! Die Skandinavien Tour geht weiter, diesmal allerdings an Land und nicht in der Luft.