Peter Lehmann berichtet von seiner Xterra Europameisterschaft

Im Rahmen der O-See-Challenge wurde am vergangen Samstag die Xterra Europameisterschaft ausgetragen. Die EM bei meinem Heimrennen im sächsischen Zittau war für mich mein Saisonhöhepunkt. Vor der "heimischen" Kulisse war der Druck natürlich ziemlich hoch. Jedoch hatte ich mir eine Platzierung unter den ersten 15 vorgenommen, denn nur bis Platz 15 gibt es noch Punkte für Xterra-European-Tour Gesamtwertung zu sammeln. Ein Blick auf die Startliste zeigte allerdings, dass das eine schwierige Angelegenheit wird. Mit Ruben Ruzafa, Mauricio Mendez, Bradley Weiss, Roger Serrano und Chris Coddens hatten einige der Besten Offroad-Triathleten der Welt gemeldet. Hinzu kamen noch die schnellen Jungs aus Frankreich, Tschechien und nicht zu vergessen unsere Deutschen Elitestarter, die alle samt ein Top 10 Resultat anstrebten. Insgesamt standen am Samstag um 11:30Uhr bei bestem Triathlonwetter 40 Männliche Profis an der Startlinie.

Los ging es mit einem Landstart ohne den wärmenden Neo in das 22 Grad warme Wasser. Zwei Runden á 750m mit einem kurzen Landgang mussten geschwommen werden. Ich konnte mich nach einem guten Start in der Gruppe um Ruben Ruzafa und Bradley Weiss postieren und das Schwimmen ohne größere Vorfälle auf Position 15 beenden. Beim Wechseln passierte mir dann ein Missgeschick, welches ich so noch nicht erlebt habe. Da man direkt nach der Wechselzone mit dem Rad eine steile Brücke überqueren musste, entschied ich mich die Radschuhe noch in der Wechselzone und nicht auf dem Rad anzuziehen. Leider hatte ich das in der Hektik vergessen und merkte nachdem ich mein Rad schon ein paar Meter geschoben hatte, dass irgendetwas fehlt. Nachdem ich dann schnell mein Schuhe angezogen hatte war die große Gruppe natürlich weg. So starte ich dann allein auf zirka Position 20 auf die 38km lange Radstrecke. Auf den ersten 13km konnte ich keine Zeit gut machen und fuhr zusammen mit Markus Benesch aus Österreich. Nach der ersten Abfahrt kam dann Chris Coddens von hinten. Durch meine gute Streckenkenntnis auf meiner "Heimstrecke" wusste ich, dass noch einige Steigungen zu absolvieren sind, die für den ein oder anderen doch etwas überraschend kamen. Zum Ende der Radstrecke schloss ich dann auf den starken Briten Stephan Bayliss auf und konnte mit ihm zusammen zum 2. Wechsel fahren. Auf Platz 15 liegend zog ich meine Laufschuhe an und hörte, dass der Abstand zu den Top 10 nur ca. 2min betrug. Zwei Minuten sind auf diesem Niveau aber doch eine Menge Zeit, und auf einen Profi sehr schwer aufzuholen. Nach gut 2 von knapp 10 Kilometern konnte ich Roger Serrano, den Sieger der Xterra-European Tour 2015 und Hannes Wolpert, der sehr schnell geschwommen war, einholen. Ich war also schon auf Platz 13 und hatte meine eigenen Erwartungen übertroffen. Bei Kilometer 4 sah ich dann eine 3 Mann Gruppe mit Christian Otto, Nicholas Fernandez und Dauerkonkurrent Maxim Chané direkt vor mir. Bei Kilometer 5 hatte ich die Drei eingeholt und versuchte direkt mit viel Geschwindigkeit durch die Gruppe "durchzulaufen". Das gelang mir auch ganz gut und ich konnte alle Drei abschütteln. Ich war als auf Position 10 und eigentlich schon sehr zufrieden damit. Als ich dann Jan Kubicek und Veith Höhnle (Vize-Deutscher Meister) vor mir sah lief ich (wahrscheinlich etwas übermotiviert) die letzte lange Treppe hinauf. Als ich die Lücke geschlossen hatte merkte ich schon, dass das wahrscheinlich ein bisschen zu viel des Guten war. Kubicek hatte das vermutlich bemerkt und versuchte mit einer Tempoverschärfung wegzukommen. Ich ging mit, war aber schon komplett am Limit. Veith stellte sich klüger an und lief gleichmäßig 500m vor dem Ziel wieder an uns heran. Die letzte Steigung nutzten die Jungs dann um den 8. Platz unter sich auszumachen, ich war beim schließen der Lücke zu den Beiden komplett über meine Grenzen gegangen und konnte nichts mehr zusetzen. Veith wurde starker Achter. Ich war froh, dass niemand von hinten kam und ich den 10. Platz bis ins Ziel halten konnte.

Zweiter Deutscher, 7. Europäer und ein 10. Gesamtplatz waren das Resultat und damit bin ich mehr als zufrieden. Nun stehe ich weiterhin auf Platz 8 in der Xterra-European Tour Gesamtwertung. Es bleibt aber spannend wenn am 4.September dann das letzte Rennen in Dänemark stattfindet, denn von Platz 7 bis 12 ist noch alles möglich.

Zuletzt bleibt mir noch ein großes Dankeschön an all meine Sponsoren, Ausrüster, meinen Heimatverein den SV Elbland, den Triathlon Verband Sachsen-Anhalt und natürlich meine Familie und Freundin für die Unterstützung vor Ort zu richten: DANKE ohne euch wäre das Alles nicht möglich!

Bilder und mehr über Peter findet ihr übrigens auch auf seiner Homepage http://peter-lehmann-triathlon.de/news.html !